Ein kleiner Toyota-Bus steht vor dem Gästehaus. Zwei Männer warten links davon; einer steht am Kofferraum

Nach dem Frühstück sind wir nach Adja aufgebrochen. Dort gibt es ein Missionskrankenhaus im Busch, ohne jegliche Wasserversorgung. 2018 haben wir dort Vermessungsarbeiten durchgeführt. Die weiteren

Arbeiten haben sich u.a. wegen Corona verzögert. Höchste Zeit also dort weiterzumachen. Deleo und sein Geologe waren mit auf Tour. Deleo sollte beurteilen, ob es möglich ist, mit den zwei großen LKW mit der Bohrausrüstung nach Adja zu fahren. Die Straße dorthin ist abenteuerlich, soweit man es als Straße bezeichnen kann. Unterwegs ging die Straße an der Grenze Uganda – DR. Kongo entlang. Es gab immer wieder kleine Grenzübergänge und deswegen auch immer wieder Kontrollposten der Immigration. Einmal wurden wir kontrolliert, d.h. wir mussten unsere Pässe und unsere Visa vorzeigen. Mit meinem Pass war der Beamte nicht zufrieden. Der Arzt des Krankenhauses und Flory, die auch im Auto waren, mussten aussteigen und mit ins Häuschen kommen, mit meinem Pass. Nach 45 Minuten kamen sie zurück und wir durften weiterfahren. Der Grenzbeamte hat moniert, dass ich erst nach fünf Monaten mein 6-Monatsvisum benutze. Ich hätte bereits in den ersten drei Monaten einreisen müssen. Er hat dann in Aru beim obersten Chef angerufen. Wie sich einen Tag später herausstellte hat er nicht den Dienstweg eingehalten und wurde noch am selben Tag gefeuert. Checking The Tyres Es war sehr warm, die Klimaanlage funktionierte nicht und wir tranken entsprechend viel. Irgendwann brauchte ich dann doch einmal eine Pinkelpause und sagte „I need a short call.“ Deleo lachte und sagte „We call it cheching the tyres‘“. Irgendwie mussten alle die Reifen checken, aber keiner sagte etwas. Als wir eine Weile unterwegs waren fragte ich Deleo, was er zu der Straße meint – wegen der LKW. Seine Antwort: „It is possible.“ Etwas später fragte ich noch einmal. Die Straße war nicht mehr sooo gut. Seine Anwort: „It is challenging.“ Etwa eine Stunde vor Ankunft war die Straße keine Straße mehr. Unsere Auto setzte immer wieder auf. Die Schlaglöcher waren sehr tief und groß. Seine Bemerkung: „Only by faith – not by sight.“ Bei der Ankunft guckte er mich an und lachte „Only by faith and by sight and in the dry season!“ Wir wurden mit erwartet und sollten Soda trinken. Zeit hatten wir nicht, denn es warr schon 16 Uhr und um 18 Uhr geht die Sonne unter. Wir haben also gleich mit der hydro-geologischen Untersuchung angefangen. Durchführen der hydro-geologischen Untersuchung - Querprofilaufnahme Danach gab es Abendessen und wir bekamen unsere Übernachtungsplätze. Ich bin schon einiges gewohnt, aber das war diesmal doch etwas gewöhnungsbedürftig: Die Tür nach draußen ließ sich nicht verriegeln, einen Lichtschalter gab es nicht. Zum Ausmachen des Lichts muss man auf den Stuhl steigen und die Birne herausdrehen; Taschenlampe sollte man dabei haben. WC war draußen vor der Tür, d.h. Freiluft. Als das Licht aus war und ich im Bett lag, sah ich die Glühwürmchen kreisen – wie Flugzeuge am Nachthimmel.Als ich am Morgen aufgestanden bin, ist das ganze Gestell des Moskitonetzes zusammengekracht … meine Güte. I tell you!